Ähnlich wie die nahe gelegene “Aarnescht” ist auch die “Wurzelwiss” ein Halbtrockenrasen auf Steinmergelkeuper, der durch Trockenheit, Nährstoffarmut, Kalkreichtum und Flachgründigkeit sowie durch Helligkeit und Wärme (aufgrund seiner Süd-Ost-Exposition) gekennzeichnet ist.
Die Halbtrockenrasen verdanken ihre Existenz dem Eingriff des Menschen in die Landschaft. Sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Luxemburgs. Aufgrund der speziellen Lebensraumbedingungen kommen hier Tier- und Pflanzenarten vor, die ihren eigentlichen Verbreitungsschwerpunkt in den warmen und trockenen Gegenden Süd- und Osteuropas besitzen. An die Trockenheit sind die Pflanzen durch spezielle Mechanismen und Anpassungsstrategien gut assimiliert. So besitzen die meisten Pflanzen auf den Halbtrockenrasen ein weit verzweigtes Wurzelsystem. Damit werden einerseits die letzten Wasserreserven im Boden gut genutzt und andererseits werden in der kalten Jahreszeit Nährstoffe gespeichert, die dann im Frühjahr wieder mobilisiert werden. Gegen eine zu starke Verdunstung schützen sich viele Trockenrasenpflanzen durch eine dicke äußere Blattschicht oder eine Behaarung der Blätter.
Gefährdung der Halbtrockenrasen
Halbtrockenrasen sind durch menschliche Nutzung entstanden.
Erfolgt keine Pflege mehr und lässt man die Flächen brach liegen, so führt das Aufkommen von Bäumen und Sträuchern zu einer langsamen Verbuschung. Eine Bedrohung für die Halbtrockenrasen im Gebiet der “Wurzelwiss” ist die schnelle Ausbreitung der Schwarzkiefer, die an manchen Stellen angepflanzt wurde, um Nutzholz zu gewinnen. Die Verbuschung der Halbtrockenrasen ist ein natürlicher Prozess, den man als Sukzession bezeichnet. Will man die Halbtrockenrasen auf lange Sicht erhalten, ist die Durchführung spezieller Pflegemaßnahmen erforderlich (z.B. die Entfernung aufkommender Gebüsche und Schwarzkiefern).
Orchideen sind die bekanntesten Pflanzen der Halbtrockenrasen.
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