Landschaft
Die Landschaft zwischen Niederanven, Mensdorf und Roodt/Syr wird von den flachwelligen Höhenzügen des Pseudomorphosen-Keupers geprägt, einer Schicht, die vor ca. 220 Millionen Jahren entstanden ist. Er setzt sich aus bunten Mergeln zusammen und enthält Gipsablagerungen. Die Verwitterungsböden über dem Pseudomorphosen-Keuper sind rote bis braungraue Lehme. Die schweren, kalten Lehmböden sind oft bewaldet oder werden alsGrünland genutzt. Kennzeichnend für die Pseudomorphosen-Keuper-Landschaft sind Mardellen, kleine runde Vertiefungen im Boden, die teilweise mit Wasser gefüllt sind.
Früher war die Keuperlandschaft noch vom Luxemburger Sandstein überdeckt, der jedoch im Laufe von Jahrmillionen wieder abgetragen wurde. Nur auf den weit in der Landschaft sichtbaren Zeugenbergen (Widdebierg, Krékelsbierg) haben sich die Sandsteinschichten erhalten und schützen den darunterliegenden Keuper vor Abtragung.
Römerstraße
Niederanven, das frühere Andethanna, lag an einer der wichtigsten Römerstraßen in unserer Gegend. Die Fernverbindung zwischen Reims und Trier (Kiem) verlief von der Stadt Luxemburg kommend über den Senningerberg nach Niederanven, wo sie den Ort über die heutige Trierer Straße, die Munsbacher Straße und die Mensdorfer Straße durchquerte, um dann weiter in Richtung Mosel zu verlaufen. Der Kiem wurde wahrscheinlich im Jahre 44 nach Christus zur Zeit der Herrschaft des Kaisers Claudius gebaut.
Ziegelfunde
Im Bereich der alten Römerstraße zwischen Mensdorf und Niederanven wurden Reste von Ziegeln aus römischer Zeit gefunden, die vermutlich von einem einzelnen Wirtschaftsgebäude stammen. Die Ziegeleien waren anfangs noch in militärischer Hand, später wurden sie von Privatleuten betrieben. Die Herkunft der Ziegel lässt sich oft anhand von Stempeln nachweisen, die die Hersteller auf die Ziegel aufgetragen haben.
Die Ziegelfunde wurden auf einer Flur mit dem Namen “Uechten” getätigt. Die im Umfeld häufig vorkommenden Flurbezeichnungen mit “Uecht” (z.B. Uechten, Rouduecht u.a.) lassen auf einen herrschaftlichen Besitz im Mittelalter schließen, der dem Frondienst unterworfen war. Solche Besitze wurden oft an Stellen errichtet, an denen vorher römische Villen waren. Man vermutet daher in dieser Gegend römische Gutshöfe.