Am ”Stafelter” treffen Niederanven, Walferdingen und Steinsel aufeinander. Auf dem Gebiet dieser drei Gemeinden beherbergt der in großen Teilen zum nationalen Kulturdenkmal erklärte Grünewald zahlreiche kulturhistorische Geschichtszeugnisse. Die ältesten Fundstücke reichen bis in die Steinzeit zurück. Von hier aus lohnt ein Abstecher zu den historischen Stätten im Grünewald in den Nachbargemeinden Walferdingen und Steinsel.
Steinzeitliche Werkzeuge und Pfeilspitzen
Die aus der Alt‑, Mittel- und Neusteinzeit stammenden zahlreichen Werkzeuge und Pfeilspitzen auf den Höhenrücken von Walferdingen und Steinsel belegen die frühgeschichtliche Besiedlung dieser Gegend.
”Die 6 Prinzessinnen-Eichen”
Zu Ehren der sechs Prinzessinnen, der späteren Großherzogin Charlotte und ihrer 5 Schwestern, den Prinzessinnen Marie-Adélaïde, Elisabeth, Hilda, Sophie und Antonia, wurden zwischen 1894 und 1902 sechs Eichen, die ”6 Prinzessinnen-Eichen” gepflanzt.
”Geeschterhäischen”
Das in der Nähe des ”Réngelbur” gelegene ”Geeschterhaischen” diente den Großherzogen Adolph und Wilhelm als Jagdhaus.
Ringwall
Reste eines steinernen Ringwalles finden sich auf ”Pëtschend”. Er stellt einen Abschnittswall dar, der die Pëtschendhochfläche an ihrer schmalsten Stelle abriegelt. Seine Entstehungszeit (vielleicht Hallstatt- oder Keltenzeit) ist ungeklärt.
”Raschpëtzer Qanat”
In Walferdingen sind noch Reste einer in Qanatbauweise errichteten Wasserversorgung aus römischer Zeit vorhanden. Die Anlage keltischen Ursprungs besteht aus einem etwa 300 m langen, nahezu horizontal verlaufenden Stollen mit eingebauter Wasserrinne und senkrechten Schächten, den sogenannten ”Raschpëtzer”, die den Stollen mit der Bergoberfläche verbinden.
Steinzeitliche Behausung
Bei Ausgrabungen auf ”Pëtschend” wurde möglicherweise ein Pfostenloch einer hölzernen neusteinzeitlichen Behausung gefunden. Ob diese Behausung bereits in der Neusteinzeit oder erst in der Keltenzeit zu einer Fliehburg ausgebaut wurde, lässt sich heute nicht mehr feststellen.
Römische Villa
In Helmsange wurden die Reste einer römischen Villa gefunden. Mehrere dieser Villen waren in fast gleichen Abständen und in gleicher Höhenlage (250 m) am Ostufer der Alzette erbaut worden. Diese Villen dürften wahrscheinlich untereinander und mit den höhergelegenen Römerstraßen durch ausgebaute Wege verbunden gewesen sein.
Bestattungsort
Bei der kleinen Erhebung hier im Grünewald könnte es sich um einen Bestattungsort aus der Bronzezeit oder einer späteren Epoche (z.B. Hallstattzeit) handeln.
”Doudeg Fra” (Tote Frau)
Bis in die Mitte des 20. Jh. stand hier ein Kruzifix auf mehreren Steinquadern, das im Jahre 1982 durch ein neues, für das Luxemburger Land typisches Wegekreuz mit der Kreuzigungsszene ersetzt wurde.
Römerstraßen
Der Grünewald wird von mehreren Römerstraßen durchzogen. Man geht davon aus, dass es sich hierbei nicht um Hauptverkehrsstraßen, sondern um kürzere Querverbindungen der Strecke Arlon — Trier gehandelt hat. Längs der Römerwege zum Staffelstein wurden mehrere Römergräber (Brandstätten mit Urnenscherben) gefunden.