Nachdem das alte Gotteshaus auf dem Hosterter Friedhof für die anwachsende Bevölkerung zu klein geworden war, entstand zwischen 1857 und 1859 die Neue Johanneskirche im “Nouveau Quartier” des Ortes. Der imposante Bau erhebt sich über dem “Nouveau Quartier” am “Place Grande-Duchesse Charlotte”, eingebunden in ein Ensemble aus drei weiteren, im Halbrund um die Kirche angeordneten Gebäuden: der alten Schule, dem Vereinshaus und dem Rathaus.
Eine Freitreppe führt zu dem erhöht stehenden Gotteshaus, einer neugotischen Kirche mit Einturmfassade, empor. Der unverputzte, aus gelbem Sandstein gemauerte Baukörper gliedert sich in fünf Achsen, die durch gotisierende Spitzbogenfenster gekennzeichnet sind. Im Westen schließt sich ein polygonaler Chor an.
1871 wurde über dem Portal der neuen Johanneskirche die Statue des hl. Cyriakus angebracht, nachdem bereits 1859 eine goldverzierte Skulptur des Nothelfers in das Innere der Kirche gelangt war. Dort wird der Heilige am rechten Seitenaltar verehrt. Die über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Hosterter Kirmes (”Hosterter Tag”) geht auf die Wallfahrt zu Ehren des heiligen Cyriakus zurück.
Durch Übermalung verlorengegangen sind zwei Innenraum-Fresken mit Darstellungen aus den Leben des heiligen Martin und des seligen Schetzel.
Der selige Schetzel genießt in der Gemeinde Niederanven ganz besondere Verehrung. Er lebte im 12. Jahrhundert und verbrachte die letzten vierzehn Jahre seines Lebens in größter Armut und Einsamkeit im Grünewald. Auf dem ehemaligen Gemälde war zu sehen, wie der Zisterziensermönch Archadus dem frommen Einsiedler auf Geheiß des Abtes Bernhard von Clervaux einen wärmenden Mantel überreicht.
Als Stätte der Verehrung existiert noch heute die Felsenhöhle im Grünewald, die dem Eremiten als Obdach diente. Das Fest des seligen Schetzel wird alljährlich am 2. Sonntag im August im Rahmen einer Schetzelfeier begangen.
Das im Jahre 1970 erbaute “Centre Culturel Jean-Pierre Gloden” beherbergte bis 2006 das Rathaus. Bis 1983 war auch die Schule dort untergebracht. Ein neues Rathaus wurde Anfang 2006 in Oberanven eröffnet. Das Gebäude wurde 2015 abgerissen um einem Wohnungsbauprojekt zu weichen.
Die alte Schule, die später auch die Post und die Gemeindeverwaltung beherbergte — noch später Vereinssaal und Sitz einer Bankfiliale. Im Obergeschoss ist das Vereinslokal der “Geschichtsfrënn” untergebracht. Die Schule wurde 2013 umgebaut und dient heute als Vereins- und Versammlungsbau.
Das frühere Vereinshaus dient heute Versammlungslokal des Kirchenrates