Das Dorf Senningen, eingebettet in ein reizvolles landschaftliches Ambiente, hat sich im Kern den ursprünglichen Dorfcharakter erhalten. Viele der teils restaurierten Gebäude stammen noch aus älterer Zeit. Dies gilt auch für die 1848 eröffnete Schule, die man auf dem Boden der niedergelegten Senninger Kapelle (wohl aus dem 17. Jh.) errichtete. Vor dem Schulgebäude, an der Ecke des Hauses Freylinger, stand jahrelang ein altes Wegekreuz mit der Darstellung einer Kreuzigungsgruppe. Das in Stein gearbeitete Andachtsbild trägt die Jahreszahl 1805. Es erhielt bei der Neugestaltung des Platzes einen würdigen Standort in der “Rue de la Montagne”. Das “Schanzenhaus”, die sich unmittelbar dahinter anschließende “Bannmühle” und das ehemalige Molkereigebäude zählen ebenfalls zu den charakteristischen Bauten des Senninger Dorfplatzes. In der “Rue du Château” steht der alte “Wäschbuer”, der in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts mitten im Dorf über einer ehemaligen Sägemühle errichtet wurde.
Die Mühlen in Senningen
Begünstigt durch die Lage am Fuße des Luxemburger Sandstein-Plateaus, wo das Wasser in vielen Quellen aus dem Berg heraussprudelt, war die Gemeinde Niederanven eine der mühlenreichsten Gemeinden Luxemburgs. Anfang des 19. Jahrhunderts haben ungefähr 20 Jahre lang 12 Mühlen gleichzeitig gearbeitet. Von diesen 12 Mühlen sind drei verschwunden, neun bestehen noch als Gebäude. Allein in Senningen gab es 6 Mühlen, die vom Senningerbach, der die Ortschaft von Westen nach Osten durchfließt, angetrieben wurden: Papiermühle Funck, Papiermühle Lamort, Bannmühle von Senningen, die Sägemühle, die Ölmühle und die Papiermühle Tabourain (genannt Piersmühle). Die Bannmühle, ursprünglich eine Getreidemühle, die im 19. Jahrhundert durch eine Ölmühle erweitert wurde, gilt als eine der ältesten Mühlengründungen Luxemburgs.