Der wirtschaftliche Aufschwung und die Ausdehnung der Gemeinde Niederanven zu Beginn des 20. Jahrhunderts erforderten auch den Ausbau der Infrastruktur. So verfügt die Gemeinde Niederanven seit dem Jahr 1914 über eine flächendeckende Trinkwasserversorgung.
In Hostert, Senningen und Rameldingen begann man damals, einige der zahlreichen Quellen zu fassen und das Wasser in die eigens dafür gebauten Behälter zu befördern. In den gemeinsamen Behälter für Niederanven und Senningen sowie in den Behälter für Oberanven konnte das Wasser aufgrund des natürlichen Gefälles selbstständig hineinfließen. In Hostert musste das Wasser von den tiefer gelegenen Quellen mittels Pumpen (auf Grund der verursachten Geräusche auch ”Widder” genannt) in den höher gelegenen Wasserbehälter gepumpt werden.
Für Senningerberg musste der Plateaulage wegen ein Hochbehälter errichtet werden, der von der Pumpstation Hostert aus gespeist wurde. Der Bevölkerungszuwachs, der Bau des Sheraton-Hotels und die Flughafenerweiterung ließen den Wasserverbrauch enorm ansteigen nd das Fassungsvermögen dieses Hochbehälters reichte bald schon nicht mehr aus. Der alte Wasserbehälter wurde daher außer Betrieb genommen und im Jahre 1974 durch einen neuen ersetzt. Dieser 40 m hohe Wasserturm, aufgrund seiner Form oft auch “Pilz” genannt, wird ausschließlich von SEBES-Wasser aus dem Stausee Obersauer gespeist. Bereits 1973 begann die SEBES (Société des Eaux du Barrage d’Esch-sur-Sûre) mit der landesweiten Verlegung von Wasserleitungen und dem Bau neuer Wasserbehälter. Dabei war Senningerberg mit 400 m über dem Meeresspiegel ein idealer Standort für die Anlage eines Wasserbehälters. Der neue Wasserbehälter auf Senningerberg umfasst einen Turm- und zwei Erdbehälter.
Blick in das Innere des Gebäudes. Das Wasser aus der SEBES-Leitung schießt mit einem Druck von 11bar in den Turmbehälter. |
Aus dem Turmbehälter werden Senningerberg, Sandweiler und der Flughafen, aus den Erdbehältern Teile der Stadt Luxemburg mit Wasser versorgt. Bei Bedarf können auch die anderen Ortschaften der Gemeinde zusätzlich zum Quellwasser mit SEBES-Wasser versorgt werden.
Nach der Stilllegung der Eisenbahnstrecke Luxemburg-Echternach im Jahre 1957 wurde das Bahnhofsgebäude der “Station Senningen” auf Senningerberg abgerissen. Bis heute erhalten blieb hingegen das Gasthaus gegenüber dem Bahnhofsgebäude, heute Café “Charly’s Gare”.
Das Gasthaus “Hotel de la Station” — heute Café “Charly’s Gare” |