Unter den Bäumen im Grünewald fallen besonders die nicht weit von hier stehenden Siamesischen Buchen auf. Bei ihnen handelt es sich nicht um eine Laune der Natur, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine von Menschenhand herbeigeführte Verwachsung zweier Seitenäste von zwei Buchen.
Vermutlich wurden zwei Seitenäste von gleicher Stärke schräg angeschnitten und aufeinandergelegt.
Eine Verwachsung war nur deshalb möglich, weil die jungen Zweige der Buchen über genügend Regenerationsfähigkeit verfügten, die die Schnittflächen wieder zusammenwachsen ließ. Die Bäume sind so aufgebaut, dass den zentralen Holzkörper die eigentliche Wachstumszone, das Kambium, umgibt. Dieses produziert flächig in beide Richtungen neues Gewebe, nach innen Holz (Xylem) und nach außen Bast (Phloem). Aus den älteren Schichten des Bastes entsteht dann die Rinde. Die Schnittflächen der beiden Seitenäste verheilten über ein Wundgewebe (Kallus), das sich ausgehend vom Kambium bildete. Die Verbindungsstelle wurde vielleicht anschließend mit Bast oder Gummiband verbunden und mit Wachs gut bestrichen. So konnten sich im Laufe der Zeit zwei miteinander verwachsene Buchen entwickeln.
Das Aufeinanderlegen und das Zusammenbinden von zwei Ästen verschiedener Bäume ist ein im Obstbau gängiges Verfahren zur Kopulation von verschiedenen Obstsorten. “Siamesische Buchen” (K)eine Laune der Natur!
“Hunnefiels”
In der Nähe des römischen “Kiem” liegt ein Sandsteinfels, der sogenannte “Hunnefiels”. Es wird angenommen, dass seine Nischen in der Urzeit bewohnt waren. Der Name “Hunnefiels” hat sich im Sprachgebrauch eingebürgert und erinnert an jene Zeit, in der die Hunnen durch diese Gegend gezogen sind.