Der Charly

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- eine der pop­ulärsten Schmal­spur­bah­nen LuxemburgsE_01_CH05

Der Rad­weg, der von Ern­ster aus­ge­ht, fol­gt heute den Gleisen des “Char­ly”, ein­er Schmal­spur­bahn (1 m bre­it), die von 1904 bis 1954 Echter­nach mit der Stadt Lux­em­burg verband.

Vor dem Bau des “Char­ly” war die Verbindung zwis­chen den Dör­fern und der Stadt Lux­em­burg rel­a­tiv schwierig. Die Dor­fleute macht­en sich daher nur zu beson­deren Gele­gen­heit­en, wie z.B. zur Oktavprozes­sion, auf den beschw­er­lichen Weg durch den Grünewald in die Stadt Luxemburg.E_01_CH02

1892 lagen die ersten Pläne zum Bau ein­er Schmal­spur­bahn zwis­chen Lux­em­burg und Echter­nach vor.

1896 wur­den das Geset­ze­spro­jekt zum Bau der 45,849 km lan­gen “Viz­inal­bahn” Lux­em­burg-Echter­nach genehmigt und somit kon­nten im März 1900 die Bauar­beit­en für die Trasse des “Char­ly” beginnen.

E_01_CH03Der Bau der Bahn kostete die für dama­lige Ver­hält­nisse riesige Summe von 4.120.000 Franken, was der kleinen Bahn ihren anfänglichen Namen “Mil­lioune Bunn” ein­brachte. Ihren endgülti­gen Namen bekam sie von Charles Rischard, dem bei der Ein­wei­hung zuständi­gen Gen­eraldirek­tor für das Transportwesen.

In der Gemeinde Nieder­an­ven lagen die Dör­fer Sen­ninger­berg, Hostert und Ern­ster an der Strecke, wobei Hostert und Sen­ninger­berg einen eige­nen Bahn­hof hat­ten, während in Ern­ster nur ein Schild die Hal­testelle markierte.

E_01_CH01Die Bauar­beit­en für den “Char­ly” bracht­en den Gemein­deein­wohn­ern in der Krisen­zeit zu Beginn des 20. Jahrhun­derts Arbeit und Brot. Auch nach der Inbe­trieb­nahme der Bahn am 20. April 1904 fan­den die Ein­wohn­er dank dem “Char­ly” Arbeit als Bah­nangestellte oder Streck­e­nar­beit­er oder kon­nten eine Arbeitsstelle in Lux­em­burg annehmen. Auch die Bauern kon­nten nun in die Stadt fahren, um ihre Pro­duk­te auf dem Markt zu verkaufen. Die ein­fachen Leute kon­nten eben­falls ihr Einkom­men auf­bessern, indem sie Obst­bäume pflanzten und die Früchte in den Win­ter­monat­en auf dem Markt in der Stadt verkauften. Dies brachte der Gegend von Nieder­an­ven den Ruf eines her­vor­ra­gen­den Obst­ge­bi­etes ein.

E_01_CH04Zwar hat­te der “Char­ly” nicht die aller­be­quem­sten Wagen und er war mit 25 km/h nicht der Schnell­ste, doch ver­stand er es schon nach ganz kurz­er Zeit, sich die Herzen der Anwohn­er zu erobern.

Trotz des anfänglichen Auf­schwungs dauerte die Char­ly­ro­man­tik nur bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhun­derts. Ende der vierziger Jahre wurde der Zug nach und nach durch Auto­busse erset­zt und am 27. April 1957 machte der “Char­ly” seine let­zte Gedenk­fahrt von Dom­meldin­gen nach Echter­nach. Danach wur­den die Schienen entfernt.
Heute befind­et sich der Fahrrad­weg Lux­em­burg — Echter­nach größ­ten­teils auf der alten Trasse des “Char­ly”.
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