Blickt man in das Tal der Schwarzen Ernz, so fällt es dem Betrachter nicht leicht, sich dort, wo heute Wiesen und Weiden das Landschaftsbild bestimmen, einen großen Fischweiher vorzustellen. In früheren Zeiten legte man vielerorts, wo ein Wasserlauf ein Tal durchfloss und die Böden sumpfig und damit landwirtschaftlich wertlos waren, Weiher an. Dabei wurden die kleinen Bäche durch einfache Erdwälle aufgestaut und für die größeren Wasserläufe errichtete man massive Dämme.
Gewöhnlich wurden dann Karpfen, Hechte und Schleien in das Gewässer ausgesetzt. Die meisten dieser Fischweiher wurden später jedoch trockengelegt und sind damit aus dem Landschaftsbild verschwunden.
Lediglich alte Karten (Ferraris-Karte 1771–1789) und Stiche sowie alte Dämme zeugen heute noch von der Lage der ehemaligen Weiher. So besteht der alte Damm, der einst den Ernsterbach staute, auch heute noch und zeugt von der ehemaligen Aktivität. Viele der damaligen Fischweiher gehörten Adligen, Klöstern sowie vereinzelt auch Privatpersonen und Landgemeinden. Die Gemeinden legten vielerorts Weiher an, um diese, zwecks Verbesserung der Finanzen, zu verpfänden oder zu vermieten.
Die Mehrzahl der Weiher wurde von Metzgern gemietet, um während der Fastenzeit und der äußerst zahlreichen Abstinenztage (3, später 2 pro Woche), an denen sie kein Fleisch verkaufen konnten, ihrer Kundschaft Fisch anbieten zu können. 1699 wurde ein solcher Mietvertrag zwischen Jakob Dumont, Landmeier von Schittringen, und Johann Witter, Metzger von Luxemburg, abgeschlossen. Der Metzger mietete dabei u.a. drei Viertel des Weihers von Ernster. Ein weiterer Grund für die Fischzucht war, dass in früheren Zeiten die Lagerung des Fleisches während der Sommermonate nicht möglich war und die Metzger somit auf frischen Fisch zurückgreifen mussten.