Golddistel Carlina vulgaris |
Kamm-Wachtelweizen Melampyrum cristatum |
Gefranster Enzian Gentianella ciliata |
Das Naturschutzgebiet Aarnescht weist eine hohe Vielfalt an seltenen Pflanzen auf. Es wurden bislang insgesamt 171 verschiedene höhere Pflanzenarten gefunden. Darunter sind 43 vom Aussterben bedrohte Arten, die unter Naturschutz stehen und deshalb auf der Roten Liste geführt werden. Besonders die Halbtrockenrasen bieten aufgrund der außergewöhnlichen Standortbedingungen (Trockenheit, Nährstoffarmut und Kalkreichtum) vielen seltenen Pflanzen einen Lebensraum.
Orchideen
Auf der Aarnescht ist insbesonders der große Reichtum an Orchideen hervorzuheben. So wurden auf den Halbtrockenrasen der Aarnescht bislang 23 verschiedene Orchideenarten nachgewiesen. Es handelt sich hierbei um 64% aller in Luxemburg vorkommenden Arten.
Hummel-Ragwurz Orphrys holosericea |
Purpur-Knabenkraut Orchis purpurea |
Pyramidenorchis Anacamptis pyramidalis |
Ohnsporn Aceras anthropophorum |
Vermehrungsstrategie
Um das Überleben der Art zu sichern, bilden die Orchideen in ihren Samenkapseln eine große Anzahl an winzigen Samen aus, die leicht vom Wind fortgetragen werden können.
Orchideen: die Überlebenskünstler
Die Orchideen haben sich durch eine besondere Überlebensstrategie an die nährstoffarmen Verhältnisse angepasst. Sie gehen eine Lebensgemeinschaft mit Bodenpilzen ein, die ihnen erlauben, die spärlich vorhandenen Bodennährstoffe besser zu erschließen.
Orchideensamen enthalten in der Regel keine Nährstoffe für den Keimling, so dass eine Keimung nicht möglich ist. Hier hilft sich die Orchidee, indem sie Pilzfäden verdaut, die in die Zellen der Orchideenembryos hineinwachsen. So nimmt sie Nährstoffe auf, die der Pilz aus der Zersetzung von Pflanzenmaterial im Boden bezieht. Erst nach der vollen Entwicklung der Blätter ist die Orchidee in der Lage, ihre Nährstoffe selbständig durch Photosynthese zu bilden. In diesem Stadium beliefert sie den Pilz mit Nährstoffen.
Dieses Zusammenleben verschiedener Organismen mit gegenseitigem Nutzen nennt man Symbiose. Einige Orchideenarten bilden jedoch keine Blätter mit Blattgrün aus und bleiben somit zeitlebens vom Wurzelpilz abhängig (z.B. die Nestwurz).