Das “St. Martinsdenkmal”

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SE_06_SM_2_sAn ein Ereig­nis aus frühchristlich­er Zeit erin­nert das “Mar­tins­denkmal” auf dem “Hel­leges­teen”. Der kleine tem­pelar­tige Rund­bau ste­ht am Fuße des Sen­ninger­bergs an der “Rue des Romains”, ein­er alten Römer­straße, die von Lux­em­burg nach Tri­er führte. Sein offen­er Säu­lenum­gang lässt den Blick auf die stein­erne Stat­ue des Hl. Mar­tin frei. Die von ein­er kleinen Engels­gestalt begleit­ete Bischofs­fig­ur erhebt sich in Lebens­größe über einem wür­felför­mi­gen Sock­el. Dessen Inschrift, vom Schöpfer des Denkmals, Pfar­rer Joseph Bertrang, in lateinis­ch­er Sprache ver­fasst, nimmt Bezug auf den Aufen­thalt des Hl. Mar­tin in der Nähe von Ande­thanna (Nieder­an­ven) im Jahr 384.

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Inschrift auf dem Sock­el des Martinusdenkmals

Der Leg­ende nach soll hier ein Engel dem von See­len­nöten geplagten Heili­gen Mut zuge­sprochen haben: “Sanc­tus Mar­t­i­nus afflic­tus angeli lae­ta Con­so­la­tione aerec­tus Con­so­letvraf­flic­tos” (“Sankt Mar­t­i­nus, in sein­er Betrüb­nis durch fro­hen Engel­strost gestärkt, tröste die Betrübten”). An der Stelle des 1931 gewei­ht­en Denkmals stand bis ins 17. Jahrhun­dert eine Kapelle. Ihr Altarstein wurde in der Kapelle von Sen­nin­gen auf­be­wahrt. In den Jahrzehn­ten danach markierte ein ein­fach­es Wegekreuz den heili­gen Ort.

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Blick vom “Hel­leges­teen”

Vom “Hel­leges­teen” aus hat man einen weit­en Blick über die Land­schaft. His­torische Bilder zeigen noch die Sicht auf Sen­nin­gen und Nieder­an­ven und die steil ansteigende “Rue du Kiem”.

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Diese alte Verbindungsstraße zwis­chen Sen­ninger­berg und Nieder­an­ven war schon zur Zeit der Römer in das all­ge­meine Straßen­netz inte­gri­ert. Damals gehörten die großen “Kieme” zu einem umfassenden Befes­ti­gungs-sys­tem, das den römis­chen Trup­pen einen zügi­gen Trans­port von Gepäck und Kriegsaus­rüs­tung ermöglichte.

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Von Arlon kom­mend führte der “Kiem” durch das Gebi­et der heuti­gen Stadt Lux­em­burg hin­durch und set­zte sich dann durch das Pfaf­fen­thal bis hoch zum Weimer­shof fort, um schließlich — ent­lang der heuti­gen Auto­bahn — bis zum Sen­ninger­berg aufzusteigen. Von dort führte er steil ins Tal nach Sen­nin­gen und Niederanven.

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Blick vom “Hel­leges­teen” in früheren Zeit­en auf die “Rue du Kiem” und Niederanven

Als Alter­na­tive zu dem sehr steil ansteigen­den Weg, dem “alen Sen­ninger­bierg” ent­stand eine neue Verbindungsstraße zwis­chen Sen­ninger­berg und Nieder­an­ven. Mit ihr, der neuen “Tri­er­erstraße”, die eben­falls am Hang des Sen­ninger­bergs ent­langläuft, gewann man eine zwar län­gere und kur­ven­re­ichere, dafür jedoch weniger steile Strecke. Ent­lang der neuen Straße wurde eine prachtvolle Kas­tanien­allee angelegt, die den Fuhrleuten und ihren Pfer­den Schutz bei extremen Wit­terun­gen bot.

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Die Kas­tanien­allee in der Tri­er­er Strasse. Im Krieg wur­den einige Bäume von deutschen Sol­dat­en gesprengt, um den Vor­marsch der Amerikan­er zu verzögern. Die Bäume wur­den nach dem Krieg wieder ersetzt.

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