Wichtige Gebäude auf Senningerberg
Bis etwa 1900 war der hochgelegene Ort mit weniger als 100 Einwohnern, 22 Häusern und 4 Gutshöfen — dem Parishof, dem Münsterhof, dem Franzosengrund und dem Höhenhof — nur schwach besiedelt. Nicht lange danach setzte der stetige Aufstieg der Ortschaft ein. Zwischen 1900 und 1982 verzeichnete die Statistik ein Anwachsen der Einwohnerzahl von 95 auf 1111 Personen.
Keinen geringen Anteil an diesem Aufschwung hatte der Bau des “Charly”, die Schmalspurbahn, die zwischen 1904 und 1954 auf der Strecke Luxemburg-Echternach in Betrieb war und den Einwohnern die Verbindung zur Hauptstadt wesentlich erleichterte. Senningen erhielt einen eigenen Bahnhof, der auf dem Senningerberg errichtet wurde.
Um diesen Knotenpunkt herum entwickelte sich der Ort rasant und dehnte sich auch auf das Gebiet des ehemaligen Steinbruchs “Gromscheed” aus. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren auf dem Senningerberg mehrere große Steinbrüche in Betrieb und viele Einwohner der Gegend verdienten dort ihren Lebensunterhalt.
Nach der Stilllegung des “Charly” wurde das Bahnhofsgebäude der “Station Senningen” abgerissen. Bis heute erhalten hat sich hingegen das “Café de la Gare”. Ein weiteres historisches Gebäude war das Gasthaus “Stomparm”, das sich einst gegenüber dem ehemaligen Bahnhofsgebäude befand. Es gilt als das erste Haus auf Senningerberg.
Durch das stetige Anwachsen der Bevölkerung seit Beginn des 20. Jahrhunderts waren modernisierende Maßnahmen erforderlich geworden. 1916–17 wurden die Wasserleitungen verlegt, ein Jahr später wurde der alte Wasserturm errichtet. Über dem niedergelegten Bahnhofs-gebäude und den ehemaligen Gleisanlagen entstanden zwischen 1973 und 1975 die Anlagen der SEBES-Wasserleitung sowie der moderne Wasserturm, der wegen seiner Form auch “der Pilz” genannt wird.
Die Loretto-Kapelle
Die Loretto-Kapelle, Sinnbild der Tatkraft und Einsatzfreude der Bewohner, wurde 1947 auf Initiative des Pfarrers Jos Biwer errichtet. Das kleine Gotteshaus, das von einem Glockentürmchen bekrönt wird, erhielt eine Fassade aus gehauenen Sandsteinen, die aus dem Mauerwerk eines ehemaligen Waschbrunnens stammen. Das von Lucien Lamort gestiftete Glöckchen für die neue Kapelle hing früher in der Senninger Papierfabrik. Am 12. Oktober 1947 wurde die Kapelle “Unserer Lieben Frau von Loretto”, der Schutz-Patronin der Flieger und aller Luftreisenden, geweiht.
Eine ältere Kapelle existiert noch in der Rue des Romains. Sie ist der Schmerzhaften Gottesmutter geweiht und wurde 1911 von Nikolaus Adam im neugotischen Stil errichtet.
Sehenswert ist auch das neben der Loretto-Kapelle liegende ehemalige Schulgebäude von Senningerberg, das 1958 gebaut wurde und in dem bis zum Bau der Zentralschule “Am Sand” unterrichtet wurde.